Sabinna Rachimova von SABINNA im Interview

DAS NACHHALTIGE BRAND SABINNA IST EINE FAIRE MODE- UND LIFESTYLEMARKE FÜR FRAUEN MIT HAUPTSITZ UND STRICKATELIER IN LONDON UND WIEN.

Bekannt für unverkennbare Handarbeit, Silhouetten und kräftige Farbpalette wurde die Marke von der in Russland geborenen und in Österreich aufgewachsenen Designerin Sabinna Rachimova gegründet. Im Mai 2017 gewann SABINNA die Fashion Futures Awards von Decoded Fashion und dem British Fashion Council und präsentiert seit der Gründung die saisonale Kollektion auf der London Fashion Week. Insbesondere zeichnet sich SABINNA durch innovative Verkaufsstrategien und dem direkten Kontakt mit den Kunden aus, sowie für ihren nachhaltigen Umgang mit Mode.

Nachhaltige Mode ist vielfältig. Nachhaltige Mode ist nicht nur ein Trend, der vergehen wird. 3 Tipps für nachhaltigen Konsum 1. Trage was bereits im Kasten ist 2. Vermeide Impuls-Einkäufe 3. Tausche dich mit deinem Umfeld aus. Tausche dich

Was bedeutet „Slow Fashion“ oder „Fair Fashion“ für dich? Was macht Mode in deinen Augen nachhaltig?

Fair Fashion bedeutet für mein Team und mich, dass wir uns mit dem Produkt genau auseinandersetzen. Wie wird es hergestellt, aus welchem Stoff wird es hergestellt und vor allem was können wir tun, damit das Produkt möglichst langlebig ist? Außerdem hört für uns die Nachhaltigkeit nicht beim Produkt auf - wir suchen immer nach besseren Lösungen im Bereich nachhaltiger Versand, achten auf grüne Verpackungen, bieten einen kostenfreien Reparaturservice an, kreieren Accessoires aus unseren eigenen Produktions-offcuts und achten auf eine transparente Kommunikation mit unseren Kunden.

Wann hat das Thema Nachhaltigkeit begonnen, eine Rolle für dein Label zu spielen? Welche Materialen magst du?

Wie man näht und strickt habe ich von meiner Großmutter gelernt. So hatte ich schon immer großen Respekt vor Menschen, die Kleidung herstellen. Ich weiß wie hart dieser Job ist und wie lange es tatsächlich braucht, ein Kleidungsstück zu schneidern. So war es für mich schon bei der Gründung des Unternehmens klar, dass ich auf Nachhaltigkeit und Transparenz setzen möchte und meinen Beitrag zur Verbesserung unserer Branche leisten möchte. Ich arbeite gerne mit Naturfaserstoffen, vor allem der Stoff Tencel von Lenzing hat es mir angetan. Er ist nicht nur innovativ auf Grund der besonders nachhaltigen Herstellung, sondern fühlt sich auch beim Tragen fantastisch an.

WIE ERKENNEN WIR ALS KONSUMENTEN NACHHALTIGE MODE?

Als Kunde kann man damit beginnen, dass man sich die Pflegeetiketten genauer ansieht - aus welchen Stoffen ist die Kleidung gemacht? Naturfaserstoffe sind besser als synthetische Stoffe. Bio-Baumwolle, Seide, Tencel - alle diese Stoffe sind angenehm zum Tragen, biologisch abbaubar und setzen beim Waschen keine Mikroplastik-Partikel frei, die später in unseren Gewässern landen.

Außerdem kann man auf die Transparenz bei der Herstellung achten. Wie offen geht ein Unternehmen mit dieser Informationen um? Gibt es Informationen auf der Webseite? Es ist Anfangs mit extra Arbeit verbunden, aber schon nach einiger Zeit wird man seine Lieblings-Fair-Fashion-Brands gefunden haben.

WAS UNTERSCHEIDET DEINE ARBEIT HEUTE VON DER BEI EINEM INTERNATIONALEN LABEL? WELCHE MÖGLICHKEITEN ERGEBEN SICH DADURCH IM BEREICH NACHHALTIGKEIT?

Große internationale Labels haben oft nicht die Flexibilität gewisse Abläufe innerhalb des Unternehmens schnell zu verbessern oder innovativer zu gestalten. Als junges Unternehmen hat man den großen Vorteil risikofreudiger sein zu können. Außerdem sind wir mit SABINNA immer nah am Kunden und holen uns gerne direktes Feedback ein. Ich kann von Anfang an darauf achten, dass die Abläufe nachhaltig gestaltet werden, ich muss nicht existierende Wertschöpfungskette erst verändern.

Als Branchenkennerin – welches Land ist im Hinblick auf nachhaltige Mode am weitesten?

In Europa tut sich im Allgemeinen sehr viel - es wird viel an Universitäten recherchiert und es gibt tolle Förderungsprogramme, die Textil Innovationen puschen. Es ist schwer nur ein Land hervorzuheben. Vor allem der Austausch untereinander, über die Landesgrenzen hinaus, hilft uns allen, nachhaltige Mode zu verbessern und zu fördern.

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