Antonia Maedl von Rudolf Vienna im Interview

Rudolf Vienna produziert in einem engen Radius von 150 Kilometer um Wien herum.

Die Beziehungen zu Produzenten sollen langfristig aufgebaut werden, denn nur so entsteht in ihren Augen ein gutes Produkt. Die Ausweitung auf weitere Standorte ist daher nicht geplant. Das in Wien ansässige Unternehmen mag Verbindungen; Rudolf verbindet elegante Schnitte mit natürlichen Materialien; uralte Färbekunst mit neuester Technologie; und die jeweils aktuelle Kollektion mit zeitlosem Design – für langanhaltende Freude in jedem Sinn.
 

NACHHALTIGE MODE IST ZEITGEMÄSS. NACHHALTIGE MODE IST KEIN TREND. MEINE DREI TIPPS FÜR NACHHALTIGEN KONSUM SIND: VIVIENNE WESTWOOD HAT ES AM BESTEN AUSGEDRÜCKT: BUY LESS, CHOOSE WELL, MAKE IT LAST.

WAS BEDEUTET „SLOW FASHION“ ODER „FAIR FASHION“ FÜR DICH? WAS MACHT MODE IN DEINEN AUGEN NACHHALTIG?

„Das ist ein großes Thema. Wir beginnen damit, dass wir uns Zeit nehmen. Wir nehmen uns Zeit, ein Produkt so zu entwickeln, dass es ein langes Leben vor sich hat. Für jedes Produkt entwickeln wir einen passenden Stoff, der regionale hergestellt wird. Nur das Rohgarn dafür kaufen wir ein. Wir recherchieren, welche Betriebe im Umkreis von 150 Kilometer um Wien dafür in Frage kommen. Uns ist es ein sehr großes Anliegen, dass mit unserem Modestück kein Plastik in die Umwelt gelangt. Weder beim Produkt noch bei der Verpackung. Tatsächlich waren die Label-Etiketten die größte Herausforderung. Denn diese sind normalerweise aus Polyester gefertigt, wir wollten aber mit Baumwolle arbeiten. Denn als Konsument kann man sich Plastik heute kaum entziehen. Als Produzent können wir aber sehr wohl darauf achten. Es gibt immer einen Weg, den wir nur finden müssen.“

Wann hat das Thema Nachhaltigkeit begonnen, eine Rolle für dein Label zu spielen? Welche Materialen magst du?

„Nachhaltigkeit war überhaupt der Grund, weshalb wir das Label Rudolf Vienna gegründet haben. Wir wollten einfach alles anders machen. Unser Lieblingsmaterial ist definitiv Wolle, weil sie so vielseitig ist. Unsere Bio-Merinowolle ist zum Stricken, zum Weben, zum Walken gedacht. Daraus entstehen ganz feine Stoffe und vollkommen unterschiedliche Produkte, wie Kleidung oder Wohntextilien, die man das ganze Jahr nutzen kann.“

Wie erkennen wir als Konsumenten nachhaltige Mode?

„Man muss einfach ein bisschen mitdenken. Ein T-Shirt für 9,99 Euro kann nicht für alle fair sein. In dem Preis stecken ja nicht nur die Materialkosten, sondern auch die Kosten für Steuer, Herstellung oder den Transport. Wenn alle Teile der Produktions- und Lieferkette fair behandelt werden, dann kommt einfach ein gewisser Preis raus. Für 9,99 Euro leidet immer jemand. Wir empfehlen daher auch, einige Second Hand Stücke zu kaufen.“

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