Wie entdeckst du dort Trends und was bestätigt dich in deiner Annahme?
Das Wichtigste ist alles aufzusaugen, was mir begegnet. In den Metropolen, aber auch im Internet, in den Sozialen Medien. Und in Magazinen und Büchern, denn hier sieht man direkt, was die Gesellschaft aktuell bewegt. Die oft schnelllebigen Trends aus der Mode sind nur kleine Kennzeichen für einen Megatrend, der uns bis zu einem Jahrzehnt begleiten kann. Dafür suche ich nach wiederkehrenden Mustern.
Vor drei Jahren war ich zum Beispiel in London. In einem Concept Store gab es eine schöne Auswahl an Büchern: Selbstoptimierung, Selfcare, Yoga – Trends, die in der breiten Masse angekommen sind. Ein Buch hatte besonders meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen: „How to do nothing“. Also das komplette Gegenteil. Solche Impulse nehme ich mit und beobachte sie weiter. Ich suche also nach Muster und Störfaktoren, die wiederum die nächsten Trends werden können.
Das Spannendste ist dabei, zu analysieren, wie alles zusammenhängt. Also wie sich ein längerer Megatrend die Trends in der Modebranche beeinflusst. Zum Beispiel der Megatrend Gender Shift und Diversity, der Unisexmode beeinflusst. Also Kleidung, die keine klare Zuordnung zu männlich oder weiblich mehr hat.