Christiane Köhne ist Schmuckdesignerin aus Stuttgart.
Sie ist die einzige Designerin der BLICKFANG, die die historische Technik des Guillochierens für ihre Schmuckstücke verwendet. Dabei handelt es sich um eine fast in Vergessenheit geratene Gravier-Technik aus dem 17. Jahrhundert, die Juwelier Peter Carl Fabergé für seine berühmten Zaren-Eier zur Vollendung gebracht hatte: In eine Edelmetallplatte werden filigrane Muster aus feinsten Linien graviert. Jede Linie hat dabei eine unvergleichliche Brillanz und Tiefenwirkung.
Die Arbeit an den Maschinen selbst ist meditativ. Jede der unzähligen Linien eines Musters müssen mit denselben Handgriffen und Druckmustern umgesetzt werden. Sobald man nur eine Kleinigkeit schrittweise ändert, verändert sich auch das Ornament. Heute werden lediglich noch Luxusuhren mit guillochierten Zifferblättern ausgestattet. Eine Herausforderung ist, dass die Maschinen selbst ebenfalls historisch sind und weder sie noch die „Wellen“, der Mustereinsatz, weiter hergestellt werden. Christiane Köhne verwendet diese historische Technik für ihr zeitgenössisches Schmuckdesign.
Für deine Kollektion „gefaltete Linie“ verwendest du die historische Technik des Guillochierens. Und bist damit die einzige Designerin bei der BLICKFANG, die diese Technik verwendet. Wie bist du dazu gekommen?
Tatsächlich mit meiner Diplomarbeit an der Hochschule Pforzheim. Zu Pforzheim hat man ja oft ein zwiespältiges Verhältnis und das wollte ich mit meiner Arbeit „I Love Pforzheim“ aufgreifen und der Stadt eine zweite Chance geben.
Dafür habe ich mich z.B. in den Bus gesetzt und bin durch die Stadt gefahren. Im technischen Museum habe ich eine alte Guillochier-Maschine entdeckt und war sofort fasziniert. Für meine Diplomarbeit habe ich dann auch noch jemanden gefunden, der mir guillochierte Platten gefertigt hat und war seitdem hin und weg.