Ein Aussteller:innenblick auf die Handlungsspielräume von Labels und Publikum
Seit über zehn Jahren begleitet uns die blickfang durch unser wechselhaftes Leben als Innenarchitekturbüro mit einer eigenen Möbelkollektion. Hier an der blickfang haben wir viele unserer Kunden und Kundinnen kennengelernt und konnten unser Netzwerk aus gleichgesinnten Kreativschaffenden ständig ausbauen.
Die blickfang ist eine Verkaufsmesse, ihr Angebot richtet sich an sogenannte Endverbraucher:innen. Sie ist in erster Linie eine Plattform für vornehmlich kleinere Unternehmen, die hochwertige Produkte selbst herstellen, entwickeln, entwerfen und diese direkt vertreiben, zu reellen Verkaufspreise ohne schmerzhafte Kompromisse in Bezug auf die Qualität von Design, Materialwahl und Verarbeitungsprozessen. Solche Plattformen braucht es in der stets wachsenden Landschaft der Publikums- oder Direktverkaufsmessen angesichts einer zunehmend verunsicherten Konsumgesellschaft, die sich aufreibt zwischen Weltverbesserungsmission und Schnäppchenjagd.
Eine kleine „Ausstellung in der Ausstellung“ soll hierzu Fragen aufwerfen, überraschen, Widerspruch provozieren, zum Weiter- oder Andersdenken einladen, vielleicht sogar Anfang einer Reihe sein, die sich über längere Zeit entwickeln und etablieren kann. Ihre Form – Preisschild- oder Paketanhänger – steht dabei als Symbol dafür, dass wir ständig, bewusst oder unbewusst, Produkte, die wir kaufen oder kaufen möchten, mit Klassifizierungsetiketten versehen, die unser Verhältnis zu ihnen definieren und darüber bestimmen, ob wir etwas schlussendlich mit einem guten oder schlechten Gefühl kaufen.